Geschichte Großarls

Großarl dehnt sich zwischen der „Stegenwacht“ und der Gemeinde Hüttschlag aus und umfasst eine Fläche von 129,25 km². Das Großarltal wird aufgeteilt in:

 

  • Hinterland – das Gebiet der Gemeinde Hüttschlag
  • Mitterleng – entstanden aus „mittlerer Länge“, worunter die langgestreckte Großarler Talwanne zu verstehen ist (Eben und Bach)
  • Niederland, das die Katastralgemeinden Au und Schied umfasst
  • Ellmau – dem größten und besiedelten Nebental der Großarler Ache
  • Markt – der alte Kern des Dorfes im Mündungstrichter des Ellmaubaches  

Zeitliche Abfolge:

  • Um 930 v. Chr.
    Einer Legende nach zu schließen, haben sich die ersten Talsiedler auf einem Schuttkegel ansässig gemacht.
  • 930 n. Chr. 
    Das Gebiet des Großarltales wird erstmals in einer Tauschurkunde des Erzbischofs Adalbert II. erwähnt.
  • 1000
    Die Salzburger Kirche übernahm das riesige Wald- und Weidegebiet in ihre Grundobrigkeit.
  • 12. Jahrhundert
    Zu Beginn dieses Jahrhunderts gründete man „Großschwaigen“ (Bauerngehöfte)
  • 1348/49
    Die wütende Pest entvölkerte viele Höfe, die anschließend verödeten. Die gesamte wirtschaftliche Entwicklung litt unter dieser Katastrophe.
  • 1399
    Der Erzbischof Gregor verlieh „seinen Untertanen und Leuten in der großen Arl“ einen Marktbrief mit jährlich fünf Freimärkten für „Vich, Schmaltz, Kas, Getreid und andere Kaufmannschaft“.
  • 15. - 17.  Jahrhundert
    Aus dem Kirchweiler ist ein ansehnliches Kirch- und Marktdorf geworden, der zum Gerichtsbereich Werfen gehörte. Die Blütezeit des Bergbaues brachte einen großen Aufschwung und es entstanden mächtige Häuser auf dem Dorfplatz, die Gewerbetreibenden und Handwerkern gehörten (Schuster, Schneider, Weber, Eisten- und Holzschmied…). Die älteste „Kramerej“ und eine „Tafern“ (Gasthaus) entstand vermutlich um 1320.
  • 1672
    Großarl erhält ein selbständiges Landgericht.
  • 1731/32
    kam es zum Auszug von 551 Personen, die unter Zurücklassung all ihrer Habe nach Ostpreußen emigrierten.
  • 1802
    Die Säkularisation (Verweltlichung – Entziehung kirchlichen Besitzes durch weltliche Hoheitsträger) und die Grundentlastung brachten zudem noch große Not für die reduzierte Bevölkerung des Tales.
  • Ab 1960
    Durch die Verkehrserschließung, Motorisierung und Technisierung setzte eine zunehmende Abwanderung aus der Landwirtschaft ein. Der Fremdenverkehr, in Großarl durch Privatinitiative aufgebaut, brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung, jedoch auch große Anforderungen an die Gemeindeverwaltung mit sich (Schule, Altersheim, Straßen, Flächenwidmungsplan, Kanalisation, Sportanlagen…)
  • 1962
    Großarl wird am 17. Juni zum Markt erhoben.
  • Ab 1971 
    Sprunghafter Anstieg der Fremdenverkehrswirtschaft. Damit beginnt auch der Aufschwung der übrigen Wirtschaft. Verbunden mit dieser Entwicklung profitierte auch die Gemeinde durch höhere Einnahmen, mit denen die Gemeinde Großarl viele Vorhaben zur Verbesserung der Infrastruktur und Schaffung notwendiger Einrichtungen für die Bevölkerung verwirklichen konnte.